Targets / Runlevel¶
Wir wollen jetzt das Prozessmanagement unter Linux besser verstehen. Hierzu wieder ein Scribble aus einem meiner Seminare zum Thema:
Erinnerung: Runlevel ist ein klassischer Begriff von SysVinit / Init; neuere systemd-Technik arbeitet mit Begriff Targets
Beispielhafter Online-Beitrag zum Thema SystemD: Grundlagenartikel systemd von Heise.de
Die klassischen Runlevel als tabellarische Übersicht:
0 - Stop/Halt
1 / s / S - Single User (zu Wartungsarbeiten)
2 - Multi-User (mit und ohne Netzwerk - je nach Distribution)
3 - Multi-User und Netzwerk (klassische Serverumgebung LAMP und Co)
4 - unbenutzt
5 - Multi-User, Netzwerk, X-Server (heute mit Desktops wie KDE oder Gnome)
6 - Reboot
Klassischer Ordner für Skripte /etc/init.d
mit Unterordnern
für die Runlevel
Momentaufnahme openSUSE 42.1 Runlevel 5:
/etc/init.d/rc5.d
beinhaltet noch 3 Dienste
mit entsprechenden (S Start - K Stop/Kill) Skripten
hier: avahi-daemon, postfix, udev
Diese init-Skripte arbeiten dann mit Parametern start | stop | restart | reload
Momentaufnahme openSUSE 42.3:
Keinerlei Skripte mehr in den Runlevel-Unterordnern
/etc/init.d/rc0.d
bis rc6.d
(Anm.: nur noch in ./boot.d für AppArmor)
Anm.: Red Hat (und Co) arbeiten mit /etc/rc.d
als Haupt-Skriptordner - siehe auch SymLink rc.d auf init.d bei openSUSE.
Hinweis
Zum Zeitpunkt Juli 2020 ist nur noch CentOS 6 / RHEL 6 mit den klassischen Runleveln nach SysVinit am Start.
Und CentOS 6 ist für Ende November 2020 abgekündigt!
Linux-Alternative mit SysVinit: antiX Linux (basierend auf Debian)
Aus dem Massenmarkt verschwindet SysVinit (Runlevel) also gerade und wir sollten uns dem am weitest verbreiteten Prozessmanagement bei den Linux-Distros zuwenden - dem SystemD.